Herbstversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kassel

Kassel. Im Gegensatz zu den sonst so gut besuchten Veranstaltungen blieben bei der Herbstversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kassel im Bürgerhaus in Fuldabrück-Bergshausen doch einige Plätze leer. Nicht mangels Interesse sondern den Wetterverhältnissen und dem Verkehr, bzw. den Staus in und um Kassel geschuldet.

In seinem Jahresbericht berichtete Obermeister Lothar Ahlers über eine deutliche Kaufzurückhaltung privater Kunden bei E-Fahrzeugen. „Die Rückgänge bei den Neuzulassungen von E-Fahrzeugen spiegelt vor allem die Verunsicherung der Kundinnen und Kunden bezüglich der Förderung der E-Fahrzeuge in 2024 wider. Keiner weiß heute, wie es mit dem Umweltbonus weitergeht“. Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2030 rund 15 Millionen rein elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge im Bestand zu haben, rücke so in weite Ferne. „Wer solche Ziele formuliert, muss auch fördern,“ so Ahlers weiter. Negativ auf eine Kaufentscheidung wirke sich auch die Ladeinfrastruktur in Deutschland aus. „Zudem fehlen in diesem Antriebssegment bezahlbare Kleinfahrzeuge.“

Die Werkstätten der Innungsbetriebe seien gut ausgelastet. „Das Durchschnittsalter in Deutschland zugelassener Pkw beträgt zehn Jahre, wir verzeichnen mehr Reparaturen, aber leider auch weniger Neuverkäufe.“ Nach wie vor sei das Kfz-Handwerk eines der attraktivsten Ausbildungsbranchen, Eine starke Ausbildung sei ein gutes Mittel gegen den Fachkräftemangel und zeige, wie attraktiv die Berufe und die Themenfelder wie E-Mobilität, Digitalisierung und im Kfz-Gewerbe seien.

Traditionell vertreten bei den Versammlungen der Kfz-Innung Kassel war auch wieder der Landesverband Hessen des Kfz-Gewerbes. Thomas Klein und Andreas David Lutz gaben Hinweise zum AÜK-System für hoheitlich anerkannte Werkstätten - AÜK steht für „Akkreditierte Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe“ und fasst alle amtlichen Werkstattuntersuchungen und -prüfungen im Kraftfahrzeuggewerbe zusammen, - informierten über Erleichterungen für Betreiber von Ölabscheidern und berichteten über Maßnahmen aus der Praxis zur Energiekostensenkung im Kfz-Betrieb.

Weitere Themen auf der Tagesordnung waren u. a. die Vorstellung und Genehmigung des Haushaltsplanes 2024, Aktivitäten, Termine sowie Kurzinformationen der Nürnberger Versicherung durch den Referenten Florian Linden. Obermeister Lothar Ahlers freute sich, auch bei dieser Versammlung wieder eine Ehrung persönlich vornehmen zu können: Maik Freudenstein (Freudenstein Autoreparatur und Handel GmbH & Co. KG, Edermünde) wurde für sein 25-jähriges Meisterjubiläum mit einer Urkunde ausgezeichnet. Mit einem gemeinsamen Abendessen endete die Herbstversammlung der Kfz-Innung.

BU: Obermeister Lothar Ahlers mit dem Jubilar Maik Freudenstein (v. li.). Foto: khw