Doose, Obermeister der Maler-und Lackierer-Innung Kassel
Pressebericht KH KAssel vom 31.07.2019
Stadt misst mit zweierlei Maß
Beim Neubau des Tiefgaragen-Zugangs am Friedrichsplatz mit Café-Restaurant wird in Sachen Denkmalschutz mit zweierlei Maß gemessen. Die historische Grundgestaltung des Friedrichsplatzes spielte hierbei offensichtlich keine Rolle. Im Gegensatz dazu sieht sich das Maler-Handwerk jedoch immer wieder mit strengsten Denkmalschutz-Auflagen konfrontiert, so der Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Kassel Stadt und Land, Bernd Peter Doose. Bei jeder Sanierung historischer Gebäude in Kassel werden höchste Maßstäbe in Sachen Denkmalschutz angelegt. Dafür gibt es viele Beispiele z.B. das Gebäude Naumannstr.48: Hier wollte der Denkmalschutz sogar beim Farbton der Fassade mitreden und legte allergrößten Wert auf die Auswahl der Farbe. Generell macht der Denkmalschutz bei der Sanierung historischer Gebäude den Eigentümern selbst bei kleinsten Details (z.B. bei Fenstern und anderen Bauwerksteilen) minutiöse Vorgaben. Bei einem der wichtigsten historischen Kasseler Stadträume, dem Friedrichsplatz, gilt das offensichtlich nicht. Der von Simon Louis du Ry 1768 geplante Platz ist trotz den seitdem vorgenommenen Veränderungen immer durch die offene Verbindung zwischen Stadt und Aue gekennzeichnet gewesen. Über all das wird jetzt mit einem Pinselstrich hinweggegangen und ein „riesen Glaskasten“ ist auf einmal genehmigungsfähig, so Obermeister Doose weiter. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Die Maler- und Lackierer-Innung Kassel Stadt und Land lehnt das ab und fordert gleiche Maßstäbe für alle!