Pressebericht KH Kassel vom 20.11.2018

Innung fordert Hardwarenachrüstung auf Kosten der Hersteller

Herbstversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kassel

Kassel. Mit seiner Themenauswahl scheint der Vorstand absolut richtig gelegen zu haben. Bei der Herbstversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kassel  im BZetto in Waldau waren die Stuhlreihen dicht gefüllt;  kurz vor Beginn der Veranstaltung wurde sogar noch „angebaut“. „Da hat sich der eine oder andere Kollege wohl noch spontan zu einem Besuch entschieden“, freute sich Obermeister Georg Wolf über den großen Zuspruch.

Natürlich kam man auch in dieser Veranstaltung nicht um das leidige Thema Dieselfahrzeuge herum. Zum einen steigt die Zahl der Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten stetig. Zum anderen hat sich die Koalition zwar auf ein Diesel-Paket geeinigt, doch die Autokonzerne bremsen weiterhin. Dabei liegt die Lösung nach Ansicht der Kfz-Innung Kassel auf der Hand: „Die Hardware in den betroffenen Fahrzeugen muss auf Kosten der Hersteller nachgerüstet werden“, forderte der Obermeister eindrücklich. Die Werkstätten sähen in der Nachrüstung kein Problem und sie wäre auch nach Einschätzung des Kraftfahrzeuggewerbes schnell umsetzbar:  „Die Werkstätten sind darauf eingerichtet“. Das hätten frühere Umrüstaktionen wie die Rußpartikelfilter bei Dieselfahrzeugen oder die Nachrüstkatalysatoren bei Benzinern in den 80er Jahren gezeigt. „Jedenfalls muss schnell etwas passieren“, so  Georg Wolf. „Autohäuser, mit hohen Zahlen an Leasingrückläufern geraten in eine existenzbedrohende Situation.“

Mit Dieselfahrverboten beschäftigte sich auch der Geschäftsführer des Kfz-Landesverbandes Hessen, Joachim Kuhn, in seinem Redebeitrag. Weitere Themen waren die zunehmende Digitalisierung im Kfz-Handwerk und der „gerne beschworene Fachkräftemangel“. An letztere  Punkte knüpfte auch der Gastvortrag von Marcus Habbel, von der Firma Thepra Didactiv GmbH an, der den Innungsmitgliedern die „Electude E-Learning-Lösung“ vorstellte - technische Lehrgeräte zur optimalen Aus- und Weiterbildung in Kfz-Berufen, beispielsweise mit dem Motormanagement Simulator oder dem Freischaltprozesstrainer bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen.

Über den aktuellen Stand zur Umsetzung der neuen AU-Vorschriften und Anforderungen an Prüfstützpunkte informierte Andreas David Lutz, Referent Technik des Kfz-Landesverbandes.

Obermeister Georg Wolf freute sich, auch bei dieser Versammlung wieder einige Ehrungen vornehmen zu können: Rolf-Dieter Döll feierte sein 50-jähriges Meisterjubiläum. Neben einer Urkunde erhält er den Goldenen Meisterbrief. Auf 25 Jahre Meistertätigkeit können Markus Eigl, Thomas Döll und Uwe Hillus zurückblicken.

BU: Obermeister Georg Wolf mit den Jubilaren Markus Eigl, Thomas Döll, Rolf-Dieter Döll und Uwe Hillus (v. li.). Foto: khw Kassel.