Fuldabrück. Verwandte, Freunde, Offizielle und natürlich die Prüflinge selber – im großen Saal des Bürgerhauses Fuldabrück-Bergshausen gab es kaum noch freie Plätze, als 74 junge Männer und eine junge Frau im Rahmen einer Feierstunde der Kfz-Innung Kassel ihre Gesellenbriefe überreicht bekamen. Absolviert wurden die Prüfungen in den vier verschiedenen Schwerpunkten Personenkraftwagentechnik, Nutzfahrzeugtechnik, Karosseriertechnik sowie System- und Hochvolttechnik.
Georg Wolf, Obermeister der Innung des Kraftfahrzeug-Gewerbes Kassel, begrüßte die Anwesenden und stellte fest: „Der Beruf des Kfz-Mechatronikers ist bei Jungs nach wie vor der Spitzenreiter bei den Ausbildungsberufen. Bei Mädchen rangiert er auf Platz 58 ziemlich weit hinten. dabei haben wir in unseren Innungsbetrieben festgestellt, dass Mädchen in diesem typischen Männerberuf durchaus ihre Frau stehen und erfolgreich sind. Umso mehr wünsche ich mir, dass die Damen demnächst auf unseren Freisprechungsfeiern stärker vertreten sein sollten.“
Kreishandwerksmeisterin Alexandra Kaske-Diekmann dankte Betrieben, Schulen, FTZ, Familien und Partnern für deren Unterstützung im Verlauf der Ausbildung und beglückwünschte die neuen Gesellen zu ihrem Erfolg. „Jetzt sind Sie an der Reihe, den neuen Lehrlingen in Ihren Betrieben den Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben zu ermöglichen und Ihr Wissen weiter zu geben.“ Die Kreishandwerksmeisterin gab zu, „fast ein wenig neidisch“ zu sein: „Sie haben das Glück, mit ihrem Gewerk direkt an der Energiewende in Deutschland beteiligt zu sein.“
In diesem Zusammenhang war sich Alexandra Kaske-Diekmann allerdings mit dem Vorstand der Kfz-Innung einig, dass die Pläne der Stadt Kassel hinsichtlich möglicher Schadstoffsenkungsmaßnahmen dringend einer Überarbeitung bedürften. „Nicht nur die Mobilität und Erreichbarkeit der vielen Handwerkebetriebe wird damit infrage gestellt. Täglich fahren auch rund 60.000 Pendler nach Kassel, die kann man nicht einfach aussperren.“
Der Leiter des Fahrzeug Technischen Zentrums (FTZ), José Alonso, rief den früheren Lehrlingen noch einmal Momente ihrer Ausbildungszeit in den Innungs-Betrieben und in der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte ins Gedächtnis. „Sie haben einen Beruf gewählt, der Ihnen auch in der Zukunft sichere, langfristige Arbeitsplätze bieten wird“. Voraussetzung zur Nutzung dieser guten Chancen sei allerdings, „auf den Erfolg der bestandenen Gesellenprüfung aufzubauen. Eigeninitiative zu zeigen“ und auch in der Zukunft stets „lernbereit und wissbegierig“ zu bleiben.
Im Anschluss überreichten Obermeister Georg Wolf und Vertreter der Schulen aus den Bereichen Eschwege, Witzenhausen, Homberg, Hofgeismar-Wolfhagen und Kassel die Gesellenbriefe und Prüfungszeugnisse an die erfolgreichen Absolventen.
Anerkennung und besondere Würdigungen u. a auch in Form von Gold-, Silber- und Bronzepokalen gab es für Paul Glusa (Autohaus Klein, Fuldatal, dem – nach bestandener schriftlicher und praktischer Gesellenprüfung – Kfz.-Innungsbesten sowie für die nächstplatzierten David Restel (Eberlein Automobile, Kassel) und Markus Thiel (Firma Triebwerk, Kassel).