Zur Einstimmung gab es eine Filmcollage über die WorldSkills, bei der deutsche Junghandwerker auf der Jagd nach Weltmeistergold gerade in Lyon an den Start gegangen waren. Mit den Worten „Ich freue mich, dass wir unsere Meisterfeier bereits seit vielen Jahren in diesen Räumen veranstalten dürfen“, eröffnete Kreishandwerksmeisterin Alexandra Kaske-Diekmann dann das Programm und begrüßte die Gäste aus Handwerk, Politik, Wirtschaft, Kirche und Verbänden, gleich drei Dezernenten der Stadt Kassel sowie natürlich die zu ehrenden 19 Meisterinnen und 62 Meister. „Genießen Sie diesen Moment, mit Ihren Leistungen haben sie ihn sich verdient, zumal sie diese in den Corona-Jahren unter erschwerten Bedingungen erbringen mussten“.
Es folgte die Vorstellung der Innungssieger, bevor der Präsident der Handwerkskammer Kassel das Wort ergriff: „Alle Zukunftsthemen unserer Gesellschaft haben mit Handwerk zu tun – seien es die Solarpaneele auf dem Dach, die Heizung im Keller oder die energieeffiziente Bauweise“, so Frank Dittmar. „Die Handwerker – alleine in der Stadt Kassel gibt es 21.000 von ihnen, die rund 130 Ausbildungsberufe anbieten - sind die erste Adresse, wenn es um Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiewende geht“. Der HWK-Präsident räumte ein, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland schwieriger werde, „Wintershall oder VW, auch in unserer Region gibt es dafür namhafte Beispiele.“. Er forderte von der Politik „praxistaugliche Lösungen“ und den Abbau der überbordenden Bürokratie und Vorschriftenflut. Zusammen mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kassel, Marius Jung, überreichte er dann den Jubilaren die Goldenen Meisterbriefe für ihre jeweils 50-jährige Tätigkeit als Handwerksmeister.
In seinem Grußwort erinnerte „Hausherr“ Ingo Buchholz, Vorstandschef der Kasseler Sparkasse, an die langjährige Tradition der Veranstaltung und rief die Gäste dazu auf, „jetzt ganz tapfer zu sein“, wäre es doch die letzte ihrer Art an diesem Ort und in diesem Gebäude. „Die nächste Meisterfeier begehen wir 2025 gemeinsam 400 Meter weiter in unserem neuen S-Finanz-Campus“ so der Sparkassen-Chef. Er sei stolz auf die langjährigen engen Kontakte zwischen seinem Haus und dem Handwerk, „verbindet uns doch auch die Nähe zu den Menschen in der Region“. Das Handwerk und seine Betriebe seien ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Handwerk bildet aus, Handwerk bietet sichere Arbeitsplätze und sei ein verlässlicher Partner in der Region. An die Ehrengäste gewandt, meinte Ingo Buchholz: „Meisterbrief, Innungssieger – so etwas ist nicht selbstverständlich. Sie haben viel Aufwand betrieben und Zeit gebraucht, um auf Ihrem Berufsweg voranzukommen“
Stadtrat Dieter Beig erinnerte in seinem Grußwort daran, dass sich das Handwerk durch Veränderungsbereitschaft auszeichne, „und die brauchen wir auch, um die anstehenden Aufgaben zu lösen.“ Unterstützung dafür gäbe es aus dem Rathaus, wo eigens ein Amt für Digitalisierung geschaffen worden ist, um Entscheidungen schneller treffen zu können. In einer persönlichen Anmerkung wandte sich Dieter Beig direkt an die neuen Meister: „Ich habe in meinem Berufsleben gelernt, dass Respekt für den Anderen ein wichtiges Gut im täglichen Miteinander ist. Bringen Sie den jungen Menschen als Ausbilder Wertschätzung entgegen. Und ich hoffe natürlich, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht.“
Im Anschluss an die Wortbeiträge erfolgte die Verleihung der Meisterbriefe, das Spalier der Obermeister der Innungen bildete dafür den würdigen Rahmen. Mit einem kleinen Präsent bedankte sich Kreishandwerksmeisterin Alexandra Kaske-Diekmann bei den Rednern, bevor man sich bei Imbiss und Getränken - zubereitet und serviert von Party Couture aus Kassel - zu Gesprächen und vielen Erinnerungsfotos zusammenfand. Locker ging es bis spät in die Nacht weiter - DJ Henrik lud die Gäste der Meisterfeier zur Party ein.