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2019-03-05 13:57

Informationsveranstaltung Perspektiven für den Radverkehr

Radverkehr mit Augenmaß pragmatisch weiterentwickeln

Das Handwerk begrüßt die Förderung des Radverkehrs in Kassel, sowohl aus Aspekten des Umweltschutzes, als auch zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung und zur Entlastung des motorisierten Individualverkehrs.

„Eine Förderung des Radverkehrs darf aber nicht zu Lasten anderer Verkehrsteilnehmer, nicht zu Lasten des Wirtschaftsverkehrs erfolgen. Und wir müssen auch an die über 60 000 täglichen Pendler denken. Die sind auf gut ausgebaute Straßen und einen optimalen und damit auch umweltfreundlichen Verkehrsfluss angewiesen“ so Kreishandwerksmeisterin Alexandra Kaske-Diekmann im Nachgang zur Informationsveranstaltung „Perspektiven für den Radverkehr in Kassel“. Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Frankfurter Straße beispielhaft durchgängig mit Radweg und nur noch einer Richtungsspur für den motorisierten Individualverkehr vorgestellt. Dadurch wären allmorgendliche Staus vorprogrammiert. Kaske-Diekmann appellierte: „Unter diesen würde dann auch der Wirtschaftsverkehr leiden und das darf nicht sein“. Aus Sicht des Handwerks sollte der Radverkehr auf ruhigen und sicheren Nebenrouten geführt werden – nicht zwingend an Hauptverkehrsstraßen. Diese Neben-Routen haben den Vorteil, weniger bzw. geringere Eingriffe und damit Zielkonflikte zu verursachen, sicherer zu sein und dem Ziel eines sparsamen Wirtschaftens mit Steuermitteln näher zu kommen. Nebenstraßen als komfortable durchgängige Routen auszubauen sollte daher Priorität haben.

Was sicherlich auch im Hinblick auf die Haushaltslage der Stadt Kassel sinnvoll wäre, denn Kassel ist nach wie vor hoch verschuldet und muss Schulden tilgen, neues Personal und Haushaltsausweitungen darf es nur mit Augenmaß geben. Eine geforderte pauschale höhere Priorität für Radverkehrsbelange ist nicht sinnvoll. Mit einer Abwägung nur zugunsten der Radfahrer ist gerade der Sinn einer Abwägung ad absurdum geführt. Dann bräuchte man schließlich gar keine Abwägung mehr. Würden die Forderung der Initiative „Kasseler Radentscheid“ 1:1 umgesetzt, würden aber gerade Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern geschaffen und nicht gelöst. Kaske-Diekmann appelliert daher abschließend an die Macher des Radentscheid: „Fahrrad-freundlicher ja, aber eben nicht verbohrt und um jeden Preis. Und machen sie sich die Akzeptanz dieses Projekts nicht selbst kaputt, das wäre schade“.

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