Maler Innung Kassel saniert ein Stück Berliner Mauer

Gebaut Anfang der 60er Jahre war die Berliner Mauer das abschreckendste Symbol des Ost-West-Konfliktes und der Teilung Deutschlands und Europas. Nicht zuletzt auch Dank der friedlichen Revolution der DDR-Bürger  fiel der „antifaschistische Schutzwall“ in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989; der Weg zur deutschen Wiedervereinigung war frei. Am 9. November 2019 jähren sich die Bilder vom Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Viele Menschen in ganz Deutschland verbinden mit diesem Ereignis ganz persönlich Erinnerungen. Wie zum Beispiel auch der Kasseler Orthopäde Dr. Oliver Schmidt. Er bekam 2010 von seinen Freunden zum 50. Geburtstag ein 2,8 Tonnen schweres  Betonstück der Mauer geschenkt, das er zur Erinnerung an die Ereignisse am Berliner Platz aufstellen ließ.

Grund genug für Professor Dr. Sven Simon, dem Mahnmal für Wiedervereinigung und Demokratie zwischen seinen Wahlkampfterminen einen Besuch abzustatten. Der 40-jährige Jurist ist Inhaber des Lehrstuhls für Völkerrecht und Europarecht mit öffentlichem Recht an der Philipps-Universität Marburg und Spitzenkandidat der hessischen CDU zur Europawahl. 

„Dieses Mauerstück erinnert daran, wie wichtig es ist, dass wir uns stets für die Achtung der Menschenwürde, die individuellen Freiheiten, die parlamentarische Demokratie, Gleichbehandlung aller Menschen sowie die Rechtsstaatlichkeit einsetzen“.

Beim Besuch wurde allerdings auch festgestellt, dass das Betonstück dringend einer Sanierung bedarf, die Graffitis aus Berliner Zeiten sind arg verblasst. Doch eine Lösung ist in Sicht: „Unsere Innung wird die Instandsetzung kostenfrei übernehmen“, versprach Bernd P. Doose, Obermeister der Maler-Innung Kassel.

2019  wird das Mauerteil auch Bestandteil eines gemeinsamen Augmented  Reality (AR) - Projektes mit der Stadt Kassel, einer virtuellen 3-D-Darstellung im Netz. AR ermöglicht es zum Beispiel, Objekte oder Orte mit visueller Darstellung von Informationen zu ergänzen,  und multidimensionale Erfahrungen und Interpretationen der Realität auszulösen.