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2019-03-27 07:22

Pressebericht 27.03.2019 KH

Tempo 30 nachts in Kassel

Handwerker werden ausgebremst

Die jüngst in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung beschlossene Ausweitung von Tempo 30-Bereichen auf Hauptverkehrsstraßen in der Nacht behindert jeglichen nächtlichen Wirtschaftsverkehr.

Kasseler Handwerker fragen sich, „Was ist denn bei einem Wasserrohrbruch – soll der Installateur dann mit 30km/h durch die Stadt schleichen und das Wasser läuft und läuft und läuft – von einem Geschoss ins nächste …?“

Schon jetzt behindert Tempo 30 auf vielen Straßenabschnitten ganztägig den Verkehrsfluss – die nächtliche Ausweitung ist nun der nächste Schritt. Soll am Ende in Kassel flächendeckend Tempo 30 gelten? Und dann als nächstes Tempo 20 oder weniger in Nebenstraßen?  Was soll damit gewonnen werden?

Studien haben klar gezeigt, dass es dadurch auf Kassels Straßen weder sicherer, noch leiser wird. Auch die Kasseler Luft profitiert durch eine Verlangsamung des Verkehrs auf den Hauptstraßen eben nicht. Bei Tempo 30 wird zumeist mit höheren Drehzahlen in einem niedrigeren Gang gefahren. Dann können die Lärmemissionen sogar größer sein als bei Tempo 50. Unter diesem Licht betrachtet entlarvt sich die Einführung von Tempo 30 wohl als fraglich.

Ein generelles Tempo 30 würde dazu führen, dass sich unter anderem die Transportzeiten verlängern und die Kostenbelastung steigen, somit auch für das Handwerk durch längere Anfahrtszeiten. „Und wer soll das bezahlen?“ fragt Kreishandwerksmeisterin Kaske-Diekmann.  Die Stadt wohl kaum. Also bleibt es wohl beim Bürger hängen. Die Attraktivität des Standorts Kassel kann nur erhalten bleiben, wenn ÖPNV sowie Individual- und Wirtschaftsverkehr reibungslos nebeneinander funktionieren und damit zügige Lieferungen zur Versorgung des gesamten Stadtgebietes aufrechterhalten werden können.“

Kaske-Diekmann und ihre Handwerkskollegen appellieren daher an Oberbürgermeister Geselle und seinen Magistrat bei der Auswahl der Straßen, auf denen in der Nacht Tempo 30 gelten soll, möglichst zurückhaltend vorzugehen, denn OB und Magistrat haben gemäß Stadtverordneten-Beschluss die Wahl.

„Auf gar keinen Fall darf dies der nächste Schritt zur Einführung von Tempo 30 in ganz Kassel rund um die Uhr sein“, so Kaske-Diekmann abschließend.

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